E-Liquid selber mischen? Klingt kompliziert, ist es aber nicht, wenn du weißt, worauf es ankommt. In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, was du brauchst, um dein E-Liquid selber zu mischen, welche Fehler du vermeiden solltest und wie du dein perfektes E-Liquid selbst kreierst. Ob du Geld sparen, den Geschmack selbst bestimmen oder die Inhaltsstoffe kontrollieren willst: Selbstmischen ist die Antwort! Du bekommst volle Kontrolle über die Zusammensetzung deines E-Liquids und kannst es genau auf deine Bedürfnisse und Vorlieben abstimmen.
Was brauche ich, um Liquid selber zu mischen?
Um dein eigenes E-Liquid zu mischen, benötigst du einige Grundzutaten und passendes Zubehör. Dabei ist es wichtig, die Funktionen und Eigenschaften der einzelnen Komponenten zu verstehen, um ein harmonisches Ergebnis zu erzielen.
1. Basis (PG/VG)
Die Basis (auch Base Liquid genannt) bildet den Hauptbestandteil deines E-Liquids und besteht aus Propylenglykol (PG) und pflanzlichem Glycerin (VG). Diese beiden Stoffe bestimmen, wie dein E-Liquid schmeckt und wie viel Dampf es erzeugt. PG ist eine eher dünnflüssige Substanz, die den Geschmack der Aromen besonders gut transportiert und für ein kratziges Gefühl im Hals sorgt, das viele Dampfer als "Throat-Hit" bezeichnen. VG hingegen ist dickflüssiger, leicht süßlich und sorgt für dichte, weiche Dampfwolken. Das Verhältnis von PG zu VG wirkt sich also direkt auf das Dampferlebnis aus. Gängige Mischverhältnisse – je nach Vorliebe und Gerätetyp – sind 50/50 oder 70/30 (VG/PG).
2. Aroma
Aromen geben dem E-Liquid seinen Geschmack. Sie sind hochkonzentriert und werden in der Regel mit 5 bis 15 Prozent dosiert. Dabei ist es wichtig, ausschließlich E-Aromen zu verwenden, die für das Dampfen zugelassen sind. Lebensmittelaromen beispielsweise können Inhaltsstoffe enthalten, die beim Verdampfen schädlich sind.
3. Nikotinshots (optional)
Wenn du eine bestimmte Nikotinstärke erreichen willst, brauchst du sogenannte Nikotinshots. Diese enthalten eine standardisierte Nikotinkonzentration (meist 18 mg/ml) und werden der Mischung zugesetzt, um den gewünschten Nikotingehalt zu erreichen.
4. Zubehör
Um genau und sicher mischen zu können, benötigst du Leerflaschen aus PET oder PE mit einer feinen Tropfspitze zum Dosieren. Mit Spritzen, Pipetten oder kleinen Messbechern kannst du die Komponenten exakt abmessen. Eine digitale Feinwaage ist optional, aber besonders für erfahrene Mischer hilfreich, die nach Gewicht dosieren. Zur Sicherheit solltest du immer Schutzhandschuhe tragen und bei der Arbeit mit Nikotin eine Schutzbrille in Betracht ziehen. Mit Etiketten kannst du jede Flasche beschriften und deine Rezepte dokumentieren.
E-Liquid verstehen: Was ist drin?
Ein klassisches E-Liquid besteht aus vier Bestandteilen: PG, VG, Aroma und optional Nikotin. Das Verhältnis dieser Komponenten entscheidet über viele Eigenschaften deines E-Liquids, etwa die Konsistenz, die Dampfentwicklung, den Halskick (Throat-Hit), die Geschmacksintensität und das Verhalten im Verdampfer. Je mehr VG, desto mehr Dampf, aber auch mehr Viskosität. Je mehr PG, desto intensiver der Geschmack und der Throat Hit, aber desto dünnflüssiger das E-Liquid.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So mischst du dein eigenes Liquid
Schritt 1: Planung
Bevor du loslegst, solltest du dir überlegen, welchen Geschmack du erzielen willst. Wähle dein Aroma und informiere dich über die empfohlene Dosierung des Herstellers. Dann entscheidest du dich für ein PG/VG-Verhältnis, das zu deinem Gerät und deinem Dampfverhalten passt. Lege nun die Nikotinstärke fest (z. B. 3 mg/ml) und überlege, wie viel E-Liquid du insgesamt herstellen möchtest.
Schritt 2: Mischen
Jetzt kommt der praktische Teil: Zuerst füllst du die Basisflüssigkeiten (PG und VG) entsprechend deines gewählten Verhältnisses in die Flasche. Danach gibst du die berechnete Menge an Nikotinshots hinzu und zum Schluss tropfst du das Aroma hinein. Sobald alle Komponenten in der Flasche sind, verschließt du sie gut und schüttelst sie kräftig, damit sich alles gleichmäßig vermischt.
Schritt 3: Reifen lassen
Ein frisch gemischtes E-Liquid ist in der Regel noch nicht dampfbereit. Die meisten Aromen brauchen eine gewisse Reifezeit, um ihr volles Geschmackspotenzial zu entfalten. Fruchtaromen können oft schon nach wenigen Tagen gedampft werden, während Dessertaromen oder Tabakaromen bis zu zwei Wochen Reifezeit benötigen. Lagere dein E-Liquid während dieser Zeit dunkel, kühl und trocken und schüttle es einmal täglich durch.
Schritt 4: Testen und nachjustieren
Nach der Reifezeit ist es Zeit für den Geschmackstest. Dampfe eine kleine Menge und achte auf Geschmack, Dampfentwicklung und Throat-Hit. Ist der Geschmack zu schwach oder zu stark, kannst du ggf. nachdosieren. Vergiss nicht, dir dein Rezept zu notieren (Menge, Aroma, Dosierung und Reifezeit), um bei zukünftigen Mischungen darauf zurückzugreifen.
Häufige Fehler beim Liquid-Mischen (und wie du sie vermeidest)
Beim Selbstmischen kann einiges schiefgehen, wenn man unvorsichtig oder uninformiert arbeitet. Zu den typischen Stolperfallen gehören:
1. Zu viel Aroma: Viele denken, mehr Aroma bringt mehr Geschmack, doch tatsächlich kann eine Überdosierung das E-Zigaretten-Liquid ungenießbar machen. Halte dich deshalb am besten an die Herstellerangaben, um auf der sicheren Seite zu sein.
2. Falsches Mischverhältnis: Ein zu hoher VG-Anteil kann bei kleineren Verdampfern zu Nachflussproblemen führen. Umgekehrt kann zu viel PG den Geschmack verfälschen.
3. Kein Reifeprozess: Wenn du sofort dampft, verpasst du oft das volle Geschmackserlebnis. Geduldig sein zahlt sich in diesem Fall aus.
4. Hygiene vernachlässigt: Verschmutzte Flaschen und andere Utensilien oder alte Flüssigkeiten können das E-Liquid verunreinigen. Eine gründliche Reinigung deines Zubehörs ist daher Pflicht.
5. Keine Dokumentation: Ohne Aufzeichnungen kannst du ein gelungenes Rezept nicht reproduzieren. Schreibe deshalb am besten alles mit.
Tipps und Tricks aus der Praxis
Viele erfahrene Mischer entwickeln mit der Zeit eigene Routinen und Vorlieben. Wir empfehlen dir, mit kleinen Testmengen zu beginnen, zum Beispiel 10 ml, bevor du eine große Charge ansetzt. Nutze unseren Liquid-Rechner, um die genauen Mengen von Basis, Aroma und Nikotin korrekt zu berechnen. Beliebte Kombinationen sind etwa Erdbeere mit Menthol, Vanille mit Tabak oder Mango mit Cooling. Achte zu guter Letzt auf die Reifezeit: Fruchtaromen reifen schnell, während komplexe Dessertnoten mehr Zeit brauchen. Für Einsteiger empfehlen sich einfache, gut abgestimmte Aromen wie Vanille, Waldfrucht oder Keks.
Rechtliche Hinweise und Sicherheit beim Mischen
Beim Umgang mit Nikotin ist Vorsicht geboten, denn es handelt sich um einen giftigen Stoff, der bei unsachgemäßer Anwendung gesundheitsschädlich sein kann. Bewahre Nikotin daher stets kindersicher und gut verschlossen auf. Laut der TPD2-Richtlinie dürfen Nikotinshots in Deutschland maximal 10 ml enthalten. Das Selbermischen von Liquids ist legal, der Verkauf eigener Mischungen hingegen nicht erlaubt, solange keine Zulassung besteht.
Liquid selber mischen lohnt sich
Das Mischen eigener Liquids bietet viele Vorteile: Du sparst bares Geld, bestimmst den Geschmack und den Nikotingehalt deiner Liquids selbst und kannst eigene kreative Kompositionen entwickeln. Zudem weißt du genau, was du dampfst. Wenn du alle Schritte beachtest und sauber arbeitest, ist das Selbermischen sicher und einfach und bringt dir vollen Genuss.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange muss ein Liquid reifen?
Die Reifezeit eines E-Liquids hängt stark vom verwendeten Aroma ab. Fruchtige Liquids können meist schon nach 2–3 Tagen gedampft werden, während komplexe Dessert- oder Tabakaromen eine Reifezeit von bis zu zwei Wochen benötigen. Während dieser Zeit verbinden sich die Komponenten optimal, und der Geschmack wird deutlich runder.
Welche Nikotinstärken sind sinnvoll?
Die Wahl der Nikotinstärke richtet sich nach deinem Dampfverhalten und deinem bisherigen Nikotinkonsum. Für Sub-Ohm-Geräte, die viel Dampf produzieren, sind niedrige Stärken wie 3 oder 6 mg üblich. Bei MTL-Geräten (Mouth-to-Lung) werden auch 12 mg oder mehr verwendet. Wenn du gar kein Nikotin möchtest, kannst du natürlich auch nikotinfrei mischen.
Kann ich Lebensmittelaromen verwenden?
Nein, davon ist dringend abzuraten, da Lebensmittelaromen nicht dafür vorgesehen sind, verdampft und inhaliert zu werden. Sie können Stoffe enthalten, die beim Erhitzen gesundheitsgefährdend sind. Verwende deshalb ausschließlich Liquids und Aromen, die explizit für E-Zigaretten geeignet und entsprechend deklariert sind.
Wo bekomme ich das richtige Zubehör?
Bei OWL Dampfer findest du alles, was du zum Mischen brauchst, von Basisflüssigkeiten über Nikotinshots bis hin zu Aromen und weiteres Zubehör sowie Sparsets für Vielmischer, die sich durchprobieren möchten.
Ist das Mischen auch für Einsteiger geeignet?
Ja, absolut. Mit einer klaren Anleitung, ein wenig Vorbereitung und der richtigen Ausstattung ist das Mischen für jeden machbar. Wichtig ist nur, dass du sauber arbeitest und dich an die Dosierempfehlungen hältst. Schon nach wenigen Versuchen bekommst du ein gutes Gefühl für das optimale Verhältnis deiner selbstgemischten Liquids.