Illegale Vapes: Der Kampf dauert an


Illegale Vapes: Der Kampf dauert an

Am 26. April war der Welttag des geistigen Eigentums. Dieser Aktionstag gab einigen bekannten Herstellern von E-Zigaretten Anlass, sich gegen Markenrechtsverletzungen auszusprechen. Doch auch auf anderen Ebenen bleiben illegale Vapes ein Problem.

 

Geistiges Eigentum: Elfbar und Lost Mary kämpfen für ihre Marken

Victor Xiao ist Global Vice President der Marken Elfbar und Lost Mary. Am Welttag des geistigen Eigentums erklärte er, warum es bei dessen Schutz nicht nur um das Markenrecht geht. Stattdessen stünde in erster Linie die Gesundheit der Verbraucher im Fokus, führte Xiao in einem Artikel des Presseportals aus. Gefälschte E-Zigaretten könnten schädliche Inhaltsstoffe enthalten oder aus minderwertiger Herstellung stammen. Dies gefährde die Sicherheit der Nutzer.

Elfbar und Lost Mary bemühen sich, illegale Vapes aus dem Verkehr zu ziehen, wann immer es möglich ist. Dafür suchen sie beispielsweise gezielt auf dem Markt nach E-Zigaretten, die angeblich aus ihren Werken stammen, es jedoch in Wahrheit nicht tun. Diese werden ebenso gemeldet wie Produkte, die den geltenden Rechtsvorschriften für Vapes nicht entsprechen. Wegen Verletzung geistigen Eigentums reichten Elfbar und Lost Mary seit 2024 über dreißig Zivilklagen ein.

Der jüngste Erfolg des Markenschutzes war ein Urteil des Landgerichts Düsseldorf am 9. April 2025. Elfbar hatte gegen ein Münchner Unternehmen geklagt, das seine E-Zigarette unter dem Namen „Elf Pro“ vertrieb. Der Einweg-Vape Elfa Pro von Elfbar war dies deutlich zu ähnlich. Nicht nur für die Marke, sondern auch für die öffentliche Gesundheit ist das ein Erfolg. Denn Verbraucher können jetzt nicht mehr auf eine unbekannte, vielleicht unseriöse Marke hereinfallen, der sie die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Elfbar unterstellen.

Wie geht der Zoll gegen illegale Vapes vor?

Von der deutschen Politik erhofft sich Xiao eine bessere personelle und strukturelle Ausstattung der Zollbehörden. Wie notwendig sie ist, zeigen die bisherigen Einsätze des Zolls. Allein im Jahr 2024 wurden rund 1,9 Millionen illegale Vapes beschlagnahmt – und der Schwarzmarkt wächst weiter. Für eine angemessene Verfolgung fehlen den Behörden laut eigenen Aussagen häufig die Mittel.

Im Regelfall arbeiten die Straftäter sorgfältig und vorausschauend. So übersetzen sie die Texte auf den Verpackungen ihrer Fälschungen professionell in die Sprache des Zielmarktes, um seriöser zu wirken. Ursprünglich stammen illegale Vapes oft aus China. Über europäische Häfen wie beispielsweise in den Niederlanden gelangen die Produkte nach Deutschland.

Hier werden die illegalen E-Zigaretten oft über Onlineshops vertrieben. Die Adressen, die dann im Impressum der Website stehen, existieren oft nicht. Die Inhaber sind nicht aufzufinden, die Transportwege nicht mehr nachvollziehbar. Speziell solche Shops sind für die Strafverfolgungsbehörden schwer dichtzumachen. Sie bleiben online und gefährden die Gesundheit der Verbraucher – weil die finanziellen und juristischen Mittel fehlen.

Was passiert, wenn man illegale Vapes besitzt?

Grundsätzlich sind der Vertrieb und Besitz illegaler E-Zigaretten strafbar. Das gilt insbesondere für sogenannte Big Vapes, also E-Zigaretten, die mehr Liquid enthalten als in Deutschland erlaubt ist. Egal, wie gut ein Sonderangebot klingt: Wer es annimmt, macht sich strafbar. Es können Geld- oder Haftstrafen verhängt werden.

Doch das größte Problem durch illegale Vapes ist nicht die Strafe für den Besitz. Neben den Menschen, die sich wissentlich für eine Straftat entscheiden, werden zahlreiche weitere Akteure geschädigt. So achten die illegalen Shops nur selten auf den Jugendschutz und bringen durch ihre Angebote Kinder in Gefahr. 

Zudem sorgen sie für finanzielle Löcher: Wer gefälschte E-Zigaretten verkauft, versteuert diese üblicherweise nicht. Die Steuerausfälle, die durch illegale Vapes in Deutschland entstehen, belaufen sich für die Zeit zwischen Januar 2024 und April 2025 auf fast fünf Millionen Euro. Auf diese Weise wird die gesamte Gesellschaft belastet.

Hoffnungsschimmer: Erfolge im Kampf gegen illegale Vapes

Selbstverständlich geht der Zoll allen Hürden zum Trotz hart gegen illegale Vapes vor. Immer wieder werden neue Produkte sichergestellt und entsprechende Strafverfahren eröffnet. Erst Anfang April 2025 konnten Aachener Zöllner rund 350 illegale E-Zigaretten sicherstellen.

256 der Produkte wurden im Lagerraum eines Euskirchener Kiosks gefunden. Sie waren unversteuert, einige der Vapes sind in Deutschland nicht zugelassen. Letztere enthielten den psychoaktiven Stoff Hexahydrocannabidol (HHC), der seit einer Gesetzesänderung 2024 nicht mehr in E-Zigaretten verwendet werden darf. Die Anklage für den Kioskbesitzer und seinen Verkäufer lautet nun auf Steuerhinterziehung, Hehlerei sowie Verstöße gegen die Tabaksteuer-, Arzneimittel- und weitere Gesetze.

Nur wenige Tage zuvor hat der Zoll in einem Aachener Geschäft 91 unversteuerte und somit illegale Vapes beschlagnahmt. Im Januar hingegen fanden die Behörden in Saarlouis ein größeres Lager mit rund 210.000 unzulässigen E-Zigaretten. Sie richten einen Steuerschaden von geschätzt 1,4 Millionen Euro an.

So erkennst du illegale Vapes

Illegale Vapes erkennst du zum Beispiel an ihrer Füllmenge oder dem Nikotingehalt. Vorbefüllte Vapes wie Einweg-E-Zigaretten und Prefilled Pods dürfen nur zwei Milliliter Liquid enthalten, bei nachfüllbaren Produkten beläuft sich der Wert auf zehn. Die höchste erlaubte Nikotindosis liegt in Deutschland bei 20 mg/ml. Wenn du eine Vape entdeckst, die mehr Nikotin oder mehr Liquid enthält, ist sie verboten und gefährdet deine Gesundheit.

Doch es gibt noch weitere kleine Anzeichen, an denen du dich orientieren kannst. Sei vorsichtig, wenn ein Preisangebot ungewöhnlich günstig erscheint. Hier sind vielleicht Steuerhinterziehungen und minderwertige Herstellungsverfahren im Spiel. Halte dich auch von Vapes fern, deren Liquids ein ungewöhnliches Aussehen wie zum Beispiel Neonfarben haben. Die Verpackung ist verpixelt, enthält keine deutsche Aufschrift oder eine wichtige Kennzeichnung fehlt? Auch das sind Hinweise auf illegale Vapes.

Wie kann ich gegen illegale Vapes vorgehen?

Am besten kaufst du deine E-Zigaretten und Liquids bei einem seriösen Händler wie OWL. Bietet dir jemand eine Vape als Geschenk an, deren Ursprung du nicht nachvollziehen kannst, solltest du sie ablehnen. So vermeidest du, in den Besitz eines illegalen Produkts zu bekommen, für den du bestraft werden kannst. 

Auch das einmalige Ziehen an der Vape eines Freundes kann gefährlich sein. Dampfe nur deine eigenen E-Zigaretten, von denen du weißt, woher sie kommen. Fremde E-Zigaretten könnten Fälschungen sein, von denen dein Freund nichts weiß. Dann ist es möglich, dass sie gesundheitsschädliche Stoffe wie beispielsweise Schwermetalle und Pestizide oder gar illegale Drogen enthalten.

Außerdem kannst du illegale Vapes melden, wenn du von ihnen weißt oder eine Straftat vermutest. Das gilt auch für Angebote im Internet oder dem physischen Handel, die du entdeckst und die dir unzulässig oder fragwürdig vorkommen. Wende dich hierfür an den Zoll oder die Polizei in deiner Gegend. Sie werden sich über jeden Hinweis freuen, der ihnen hilft, gegen illegale Vapes in Deutschland vorzugehen.


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