Die anstehende Tabaksteuererhöhung in Deutschland ab 2024 ist ein bedeutendes Ereignis, das nicht nur für Raucher von Interesse ist, sondern auch für die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft des Landes eine Rolle spielt. Die Erhöhung der Tabaksteuer ist Teil eines stufenweisen Prozesses, der bereits 2022 begonnen hat und bis 2026 anhalten wird. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Tabakkonsum zu senken und die öffentliche Gesundheit zu fördern, insbesondere den Schutz junger Menschen.
Im Detail sieht das Konzept vor, dass die Preise für eine Standardpackung Zigaretten (20 Stück) jährlich um durchschnittlich weitere 8 Cent steigen. Für Feinschnitttabak beträgt die Steigerung etwa 13 bis 16 Cent pro Jahr. Die gesundheitspolitische Lenkungswirkung dieser Steuererhöhung wird ergänzt durch die Gleichstellung von bisher unzureichend besteuerten oder nicht besteuerten Produkten wie E-Zigaretten und Heat-not-Burn-Produkten mit herkömmlichen Zigaretten, um eine Ungleichbehandlung zu beenden und Ausweichbewegungen zu regulieren.
Die Reaktionen auf diese Steueränderung sind gemischt. Während einige die Maßnahme als einen notwendigen Schritt zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und als eine Möglichkeit zur Erhöhung der Staatseinnahmen sehen, gibt es auch Kritik an der zusätzlichen finanziellen Belastung für Raucher. Laut Berichten plant das Bundesfinanzministerium, die Steuer schrittweise zu erhöhen, was der Bundeskasse jährlich etwa zwei Milliarden Euro zusätzlich einbringen könnte. Diese Erhöhung spiegelt auch die Bemühungen auf EU-Ebene wider, wo man sich für eine Harmonisierung der Tabaksteuern einsetzt und gleichzeitig die öffentliche Gesundheit fördert.
Damit wird die bisherige Steuer wird ab dem 01.01.2024 von 0,16€ auf 0,20€ je ml erhöht. Das bedeutet, dass alle Flüssigkeiten also 0,40€ (zzgl. 0,08€ MwSt.) je 10ml teurer werden.
Die Befürworter der Steuererhöhung argumentieren mit mehreren Punkten:
- Gleichstellung mit Tabakwaren: Da E-Zigaretten oft als Alternative zu herkömmlichen Zigaretten verwendet werden, sollte ihre Besteuerung ähnlich sein, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.
- Öffentliche Gesundheit: Auch wenn das Dampfen als weniger schädlich als das Rauchen gilt, sind E-Zigaretten nicht ohne Risiko. Eine höhere Besteuerung könnte den Konsum insbesondere bei jungen Menschen reduzieren
- Staatseinnahmen: Mit einer höheren Besteuerung könnten zusätzliche Mittel für den Staat generiert werden, die wiederum in gesundheitliche Aufklärungsprogramme investiert werden könnten.
Kritik an der Steuererhöhung
Viele Kritiker der Steuererhöhung argumentieren, dass sie kontraproduktiv sei. E-Zigaretten werden oft als weniger schädliche Alternative zum Rauchen angesehen. Eine Bestrafung durch höhere Steuern könnte Raucher davon abhalten, auf das vermeintlich gesündere Dampfen umzusteigen. Außerdem gibt es Bedenken, dass eine höhere Besteuerung den Schwarzmarkt für E-Zigaretten-Produkte fördern könnte, was wiederum gesundheitliche Risiken für die Verbraucher bergen könnte.
Fazit
Die anstehende Steuererhöhung bei E-Zigaretten ist ein komplexes und kontroverses Thema. Während die Absicht dahinter, den Konsum zu reduzieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen, nobel ist, gibt es berechtigte Bedenken hinsichtlich der tatsächlichen Auswirkungen auf Verbraucher und Hersteller. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche langfristigen Folgen die Entscheidung haben wird.