Lexikon

Tabakerhitzer

Ein Tabakerhitzer ist ein Ersatzprodukt zur Tabakzigarette, in dem der Tabak nicht verbrannt, sondern erhitzt wird. Im Vergleich zur E-Zigarette bleiben die zahlreichen Nachteile, die auch von Zigaretten bereits bekannt ist, bei Tabakerhitzern bestehen.

Was ist ein Tabakerhitzer?

Seit 2017 gibt es die zunächst in Japan und Italien verfügbaren Tabakerhitzer auch in Deutschland. Derzeit gibt es drei Marken, deren Geräte alle nach demselben Prinzip arbeiten. 

Tabakerhitzer sind auch bekannt als Tabakheizsysteme, „Heat not Burn“ („Erhitzen, nicht Verbrennen“) oder umgangssprachlich „Tabaksticks“ – obwohl letzterer Begriff eigentlich nicht korrekt ist. Denn der Tabakstick ist nur ein Teil des Heizsystems. Er enthält wie die Tabakzigarette echten Tabak und einen Filter. Dieser Tabak wird erhitzt, aber nicht verbrannt, und in Form von Rauch eingeatmet. 

Der Tabakerhitzer ist in Deutschland legal. Verboten sind inzwischen jedoch Tabakerhitzer mit Geschmack. Du kannst also nicht dieselbe Aromenvielfalt genießen wie bei der E-Zigarette.

Tabakerhitzer oder Vape: Ist das dasselbe?

Der wichtigste Unterschied besteht darin, woher das Nikotin kommt. Wie der Name bereits nahelegt, ist der Tabakerhitzer für Drehtabak gemacht, wie du ihn auch aus der Zigarette kennst. Anders als bei der Vape werden in den Tabakerhitzer Sticks eingesetzt, die diesen Tabak enthalten. In der E-Zigarette verwendest du Liquid, also eine meist nikotinhaltige Flüssigkeit. 

Ansonsten ähnelt die Benutzung der der E-Zigarette. Nach dem Aktivieren des Heizvorgangs ziehst du an einem Mundstück und inhalierst somit Nikotin. Liquid jedoch kann verdampft und wie Wasserdampf inhaliert werden, der Tabak produziert auch beim Erhitzen Rauch statt Dampf. Dadurch ist der Tabakerhitzer eine ungesündere Zigarettenalternative als die E-Zigarette.

Tabakerhitzer: Wie funktioniert das?

Der Tabakerhitzer ist ein elektronisches Gerät, das mit einem Akku betrieben wird. In das Gerät wird ein kurzer Tabakstick eingesetzt und erhitzt. Er besteht normalerweise aus Papier und einem Filter und enthält neben Tabak auch die Stoffe Propylenglykol und Glycerin. Diese kommen auch in E-Liquids (https://www.owl-dampfer.de/eigenmarken/owl-liquid) vor. Somit scheint der Tabakerhitzer auf den ersten Blick eine Zwischenstufe zwischen E-Zigarette und Tabakzigarette darzustellen.

Beim Erhitzen erreicht der Tabakerhitzer Temperaturen zwischen 250 und 350 Grad. Das ist deutlich weniger als bei der Zigarette, die durchaus auf 800 bis 900 Grad kommen kann. Daher stammt auch der Begriff „Heat Not Burn“. Der Tabakstick hält ungefähr zehn bis fünfzehn Züge oder drei bis sechs Minuten. Dabei werden je nach Marke und Modell etwa 0,5 mg Nikotin freigesetzt. Im Anschluss entnimmst du die Tabakerhitzer-Sticks, entsorgst und ersetzt sie.

Sind Tabakerhitzer schädlich?

Für Tabakerhitzer gibt es die unterschiedlichsten Werbeversprechen. Viele Konzerne geben an, sie seien die gesündere Alternative zu Zigaretten. Manche erklären weiter, man könne durch Tabakerhitzer rauchfrei werden. Tatsächlich sind Tabakerhitzer weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten. Die Schadstoffe, die beim Erhitzen von Tabak entstehen, enthalten sie in deutlich geringerer Konzentration als die "Kippe". Sie sind allerdings trotzdem vorhanden. 

Zudem sind sich viele Forscher einig, dass von "rauchfrei" nicht die Rede sein kann. Denn auch ein Tabakerhitzer erzeugt kein Aerosol (Dampf), sondern Rauch. Es handelt sich um eine Pyrolyse, eine sogenannte unvollständige Verbrennung. Auch sie erzeugt krebserregende Substanzen. 

Leider werden viele Studien zum Thema Tabakerhitzer von der Tabakindustrie selbst finanziert. Denn Tabakkonzerne haben die Heizsysteme entwickelt, um bei steigender Popularität der E-Zigarette weiter Tabak verkaufen zu können. Die Dampfer-Community hat sich in den letzten Jahren stark dafür eingesetzt, über die Gefahren von Tabakzigaretten aufzuklären. Viele Menschen sind umgestiegen und kaufen keinen Tabak mehr. Um weiter Geld zu verdienen, wurde das Konzept Tabakerhitzer erfunden: Mit ihm springen die Unternehmen auf den „Vape-Zug“ auf.

In ihren Studien versucht die Industrie selbstverständlich, den Tabakerhitzer als nicht schädlich darzustellen. Oft werden die Messungen deshalb an Maschinen vorgenommen und nicht an Menschen, obwohl Erstere deutlich weniger sensibel reagieren und nicht so viele Schadstoffe aufnehmen wie echte Personen. Ein anderer Trick ist es, keine empfindlichen Lungenzellen für die Tests zu verwenden, sondern robuste Zellen. Aus diesem Grund solltest du möglichst vorsichtig sein und Studien, die du liest, stets doppelt prüfen.

Außerdem gilt es zu beachten, dass in Tabakerhitzer-Sticks weitaus weniger Tabak enthalten ist als in einer normalen Zigarette. Daher hinken die Vergleiche in den Studien oft: Natürlich erscheint der Tabakerhitzer als weniger schädlich, wenn er mit einem Produkt verglichen wird, das mehr Tabak enthält. 

Wir können davon ausgehen, dass der Umstieg auf einen Tabakerhitzer der Gesundheit nicht hilft. Versuche konnten belegen, dass der Tabakerhitzer COPD, Lungenentzündungen und andere Erkrankungen nicht lindert und sich die Lungenfunktion nicht verbessert. Bei der Wahl zwischen Tabakerhitzer oder Vape solltest du dich dementsprechend immer für Letzteres entscheiden.