Lexikon

Passivdampfen

Passivdampfen ist das Einatmen des Dampfes einer fremden E-Zigarette, die jemand in deiner unmittelbaren Nähe benutzt.

Was ist Passivdampfen?

Wenn eine Person dampft und eine andere Person in ihrer Nähe den Dampf einatmet, wird das als Passivdampfen bezeichnet. Meist geschieht es unfreiwillig, beispielsweise an der Bushaltestelle oder anderen öffentlichen Orten. Besonders häufig dampfen die Freunde und Familienmitglieder von Vapern passiv mit.

Weil die Gesundheitsgefahren durch Passivrauchen schon lang bekannt sind, sorgen sich Menschen nun auch bezogen auf Passivdampfen. Passivrauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit für Atemwegs-, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. 

Ist Passivdampfen schädlich?

Passivdampfen ist nicht so gefährlich wie Passivrauchen

Es ist besonders wichtig, zu verstehen, wie sich Passivdampfen und Passivrauchen im Bezug auf die Luftbelastung unterscheiden. So bleiben beispielsweise die Partikel von Tabakrauch deutlich stabiler und länger in der Luft als die von Passivdampf. Das bedeutet konkret:

-       Bereits mit einem Abstand von zwei Metern zum Dampfer lassen sich laut einer Studie keine Dampfpartikel mehr in der Raumluft nachweisen. Rauch verbreitet sich deutlich stärker.

-       Nachdem der Dampfer ausatmet, ist die Konzentration von Dampfpartikeln in der Luft zunächst hoch. Danach sinkt sie jedoch schnell wieder ab. Tabakrauch verbleibt sehr lang in der Luft.

-       Unabhängig davon, ob und wie gelüftet wird, erreicht die Partikelzahl in den ersten fünfzehn Sekunden nach dem Ausatmen schon wieder einen verträglichen Wert. Für denselben Normalwert braucht es nach einer Tabakzigarette eine halbe bis eine Dreiviertelstunde. Dazu muss ordentlich gelüftet werden.

-       Wenn durch Passivdampfen Nikotin in die Luft gelangt, ist seine Konzentration acht bis zehn Mal geringer als beim Passivrauchen.

Die Belastung der Raumluft durch Schadstoffe wird in Milligramm pro Kubikmeter gemessen. Gesundheitliche Probleme sind ab einer Konzentration von 0,7 mg/m3 zu erwarten. Dann müssen Maßnahmen ergriffen werden, die die Schadstoffbelastung senken. Beim Dampfen jedoch liegen die Messwerte in allen Studien weit unter diesem Wert. Oft sind sie zehnmal so gering.

Natürlich wird beim Passivdampfen auch Nikotin (https://www.owl-dampfer.de/OWL-Nikotinshots) eingeatmet. Auch hier bietet sich jedoch der Vergleich zum Passivrauchen an. Es handelt sich beim Passivdampfen nur um einen Bruchteil des Nikotins, das man einatmen würde, wenn man neben einem Raucher stünde.

Die Unterschiede zwischen Passivdampfen und Passivrauchen

Woher aber kommen die Unterschiede zwischen Passivdampfen und Passivrauchen? Während beim Rauchen Tabak verbrannt wird, verdampft beim Vaping eine Flüssigkeit. Dadurch entstehen weitaus feinere Partikel, die nicht dem Rauch ähneln, sondern eher leichtem Nebel. Während Rauch auch in die Lungen der Umstehenden eindringen kann, lösen sich die Dampfpartikel meist schon auf, wenn sie die Haut berühren. 

Ein sinnvoller Vergleich ist Wasserdampf: Wenn du beim Inhalieren den Kopf über eine Wasserschale hältst, bemerkst du schnell, wie dein Gesicht feucht wird. Der Dampf ist an der Haut kondensiert und wieder zu Wasser geworden. Bei Rauch passiert das nicht – er wird stattdessen von Haut und Schleimhäuten aufgenommen und richtet dort Schaden an.

Außerdem geben Zigaretten stetig Rauch an ihre Umwelt ab – auch dann, wenn der Raucher nicht zieht. Denn der Verbrennungsvorgang läuft kontinuierlich ab. E-Zigaretten werden manuell gesteuert. Das bedeutet, sie verdampfen nur, während du die Feuertaste drückst. Der einzige abgegebene Dampf kommt direkt aus deinem Mund. Ziehst du nicht, gibt deine Vape nichts an die Luft ab. Allein dadurch belastet sie die Luft weniger als eine Zigarette.

Gibt es zum Passivdampfen eine Studie?

Die Studienlage über Passivdampfen ist bisher unzureichend. Weil die E-Zigarette ein vergleichsweise neues Phänomen ist, sind insbesondere Langzeitstudien Mangelware. Bisherige seriöse Studien deuten jedoch darauf hin, dass Passivdampfen und Passivrauche nicht vergleichbar sind. Das Einatmen von Rauch ist viel problematischer. Wenn Passivdampfen gefährlich ist, dann ist es das vermutlich nur für bestimmte Risikogruppen.

Es gibt zum Passivdampfen eine Studie, die Zellgewebe dem Dampf von E-Zigaretten und dem Rauch von Tabakzigaretten ausgesetzt hat. Die Lungenzellen, die dem Dampf ausgesetzt waren, wurden davon kaum stärker belastet als von normaler Luft. War hingegen Tabakrauch im Spiel, starben die Zellen ab.

Natürlich gibt es auch über das Passivdampfen die eine oder andere Studie, die starke Risiken bescheinigt. Doch hier handelt es sich oft um Studien, deren Bedingungen nicht die Realität nachbilden. Eine Erhebung, die hohe Belastungen der Raumluft nachwies, ließ beispielsweise 50 bis 100 Menschen in einem geschlossenen Innenraum dampfen. Dies sind Zustände, in denen sich eine Person, die nicht dampft, normalerweise nicht freiwillig begibt. Stattdessen kommen solche Momente nur bei Dampfer-Stammtischen oder auf Messen vor.

Häufige Irrtümer zum Thema Passivdampfen

Oft ziehen Menschen unpassende Vergleiche heran, um zu zeigen, dass Passivdampfen schädlich sei. Die IRK, die Kommission für Innenraumlufthygiene, verwies beispielsweise in einer Veröffentlichung auf die häufigen Atemwegs- und Lungenbeschwerden bei Menschen, die in der Unterhaltungsindustrie arbeiten. Diese seien auf Nebelmaschinen zurückzuführen, deren Flüssigkeit wie die E-Zigarette Propylenglykol enthält. 

Es gibt jedoch verschiedene Arten von Propylenglykol. In Liquids wird nur lebensmittelechtes Propylenglykol in Pharmaqualität eingesetzt. Es ist für den Verzehr durch Menschen geeignet und unproblematisch. Daher kommt es auch in Zahncremes oder Kaugummi als Inhaltsstoff vor. Der Stoff in der Nebelmaschine ist technisches Propylenglykol, das von viel schlechterer Qualität und für den Verzehr durch Menschen nicht zugelassen ist. Das bedeutet: Der Vergleich hinkt.