Kontroverse Diskussion: Süße und fruchtige Aromen in E-Zigaretten - Jugend- und Gesundheitsschutz im Fokus


Pünktlich zum Weltnichtrauchertag entfacht eine hitzige Debatte in Deutschland. Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Herr Blienert, fordert ein Verbot von süßen und fruchtigen Aromen in E-Zigaretten, um Jugendliche vor einer möglichen Nikotinsucht zu schützen. Doch der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) zeigt klare Ablehnung gegenüber den Verbotsvorschlägen und setzt auf eine differenziertere Regulierung.

Hauptgeschäftsführer des BVTE, Jan Mücke, äußerte sich heute in Berlin und betonte, dass E-Zigaretten keineswegs als Einstiegsprodukte für Jugendliche dienen. "Aromen sind nicht die treibende Kraft für den jugendlichen Nikotinkonsum", so Mücke. Der BVTE vertritt die Ansicht, dass eine Regulierung der Inhaltsstoffe von E-Zigaretten nur dann gerechtfertigt ist, wenn eine erhöhte Schädlichkeit zu erwarten ist.

Die vorgeschlagenen Aromenverbote würden laut BVTE hauptsächlich erwachsene Dampfer einschränken, ohne den Jugendschutz nachhaltig zu stärken. Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Anteil regelmäßiger Dampfer bei Jugendlichen sowie in allen Altersgruppen auf einem niedrigen Niveau stagniert und derzeit auf 1,3 % geschätzt wird. Die Prävalenz des Dampfens bleibt also trotz des vielfältigen Angebots an Geschmacksrichtungen äußerst gering und erfordert nach Ansicht des BVTE keine strengere Regulierung.

Besorgniserregende Szenarien, wonach Jugendliche gezielt mit bestimmten Aromen geködert werden, werden von der Tabakkontrolle gemalt. Doch diese Annahme stützt sich nach Ansicht des BVTE nicht auf ausreichende Fakten. Die Geschmackspräferenzen von Erwachsenen und Jugendlichen unterscheiden sich kaum. Eine Studie der niederländischen staatlichen Forschungseinrichtung RIVM ergab, dass süße und fruchtige Aromen von allen Altersklassen bevorzugt werden. Tabakaromen hingegen wurden von Rauchern und Nichtrauchern altersunabhängig als wenig ansprechend bewertet. Für erwachsene Raucher kann die geschmackliche Vielfalt ein wichtiger Motivationsfaktor sein, um dauerhaft auf E-Zigaretten umzusteigen. Tatsächlich verzichtet mittlerweile fast die Hälfte der aktuellen Dampfer in Deutschland vollständig auf Tabakzigaretten.

Jan Mücke betont, dass der BVTE einen starken Jugendschutz unterstützt und die konsequente Durchsetzung bestehender Abgabeverbote und Alterskontrollen im Handel fordert. Jugendschutz dürfe jedoch nicht als Vorwand dienen, um den Verkauf unattraktiver Produkte nur noch an Erwachsene zu gestatten. Eine zu restriktive Regulierung könnte das Potenzial von Dampfprodukten zur Rauchprävention ernsthaft gefährden.

Die Diskussion um süße und fruchtige Aromen in E-Zigaretten wird sicherlich weiterhin kontrovers geführt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik darauf reagiert und welcher Weg im Sinne des Jugend- und Gesundheitsschutzes eingeschlagen wird. Dennoch zeigt diese Debatte erneut, wie wichtig es ist, eine ausgewogene und evidenzbasierte Diskussion zu führen, um die besten Lösungen für alle Beteiligten zu finden. Wir bleiben gespannt auf weitere Entwicklungen und werden euch auf dem Laufenden halten.

Quelle: https://www.presseportal.de/pm/141532/5521750 (Letzter Zugriff: 02.06.2023 14.11 Uhr)


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