Lexikon

Propylenglykol (PG)

Propylenglykol ist neben Glycerin, Aroma und Nikotin einer der Hauptbestandteile eines Liquids. Es wirkt als Geschmacksträger, sorgt für eine dünnflüssige Konsistenz und löst den Throat Hit aus.

Propylenglykol: Was ist das?

Propylenglykol ist ein chemischer Stoff, der in E-Liquids als Trägermittel eingesetzt wird. Außerdem ist er ein häufiger Inhaltsstoff von Kosmetika, Medikamenten und manchen verarbeiteten Lebensmitteln wie Kaugummi. Beim Dampfen wird Propylenglykol als PG abgekürzt. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt Propylenglykol die Nummer E1520. Der chemische Name der Verbindung ist 1,2-Propandiol.

Propylenglykol ist ein dünnflüssiger, hygroskopischer Stoff. Hygroskopisch sind solche Stoffe, die hohe absorbierende Eigenschaften haben. Sie nehmen also Feuchtigkeit aus ihrer Umgebung auf und binden sie. PG riecht nicht und ist klar, hat also keine eigene Farbe. Auch der Geschmack ist neutral.

Propylenglykol im Liquid

Wozu ist Propylenglykol beim Dampfen gut?

Gemeinsam mit Glycerin und gegebenfalls Wasser bildet Propylenglykol die Base für das E-Liquid. Dabei können verschiedene Mischungsverhältnisse von Propylenglykol und Glycerin eingesetzt werden. Üblich sind 50/50 Bases sowie die 70/30 Base (https://www.owl-dampfer.de/OWL-Base-70VG-30PG-100-ml-in-120-ml-Flasche), die etwas mehr Glycerin enthält. Reines Propylenglykol ist nicht verdampfbar. Der Dampf im Vaping entsteht erst durch den Zusatz von pflanzlichem Glycerin.

Die dünne Konsistenz von Propylenglykol ist beim Dampfen äußerst hiflreich. Sie sorgt dafür, dass das Liquid fließfähig bleibt und die Watte möglichst schnell durchtränken kann. So sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Dry Hits, die Verdampfungstemperaturen können etwas niedriger bleiben und die Widerstände halten länger.

Auch die Absorptionsfähigkeit von Propylenglykol ist für das Liquid sehr wichtig. Denn durch diese Eigenschaft nimmt Propylenglykol das Aroma sozusagen in sich auf. Es handelt sich um einen großartigen Geschmacksträger, ohne den der Dampf deutlich fader schmecken würde. Das bedeutet: Je mehr Propylenglykol das Liquid enthält, desto stärker schmeckst du das Aroma. Dieser Vorteil wird durch den geringen Eigengeschmack von PG weiter unterstützt.

Weiterhin sorgt Propylenglykol beim Dampfen für den klassischen „Throat Hit“, also das Kratzen im Hals, das dem Rauchen ähnelt. Das kommt daher, dass der Stoff von Natur aus leicht reizend auf die Schleimhäute des Menschen wirkt. Ein Liquid, das statt Propylenglykol nur Glycerin enthält, löst kaum Throat Hit aus.

Propylenglykol in Pharmaqualität kaufen

Es gibt zwei verschiedene Reinheitsstufen von Propylenglykol: die Pharmaqualität, auch „USP-Qualität“ genannt, und die technische Form. Technisches PG ist weniger rein. Das bedeutet, es könnte andere Stoffe enthalten, die für Menschen schädlich sein können. Daher darf es nicht in Lebensmitteln, Liquids oder Arzneimitten eingesetzt werden. Stattdessen findet sich technisches Propylenglykol in Frostschutz-Mitteln und anderen industriellen Anwendungen.

Wird das Propylenglykol als lebensmittelecht ausgewiesen, hat es pharmazeutische oder USP-Qualität. USP steht hierbei für United States Pharmacopeia, eine US-amerikanische Organisation, die sich mit Qualitätsstandards für Stoffverbindungen beschäftigt. Propylenglykol mit derart hoher Reinheit hat verschiedene Verfahren wie Destillation und Kristallisation durchlaufen, um sicher für den Verzehr oder die Inhalation zu werden.

Wenn du deine Base selbst mischen und dafür Propylenglykol kaufen möchtest, solltest du besonders auf seine Reinheit achten. Hersteller können Propylenglykol in Pharmaqualität oder als lebensmittelecht ausweisen. Beides spricht für eine hohe Reinheit und gute Verträglichkeit. Kaufst du fertige Liquids (https://www.owl-dampfer.de/eigenmarken-e-liquids), wähle nur vertrauenswürdige Shops mit nachvollziehbaren Produktionsketten. So gehst du sicher, dass kein minderwertiges PG enthalten ist.

Technisches Propylenglykol sollte nicht gedampft werden. Du riskierst damit Nebenwirkungen und mögliche Gesundheitsschäden. Leider gibt es einige Liquids, die solches minderwertiges PG enthalten. Achte beim Einkauf auf ungewöhnlich günstige Preise und andere Anzeichen für Betrug. Wende dich an seriöse Händler, um Liquids oder reines Propylenglykol zu kaufen.

Propylenglykol: Lagerung und Haltbarkeit

Propylenglykol sollte dunkel und kühl gelagert werden. Ein luftdichter Verschluss ist notwendig, damit es nicht zu einer Oxidation kommt. Diese Anforderungen gelten sowohl für reines Propylenglykol als auch für Base und fertige Liquids. Der Stoff kann dann mehrere Jahre halten.

Ist Propylenglykol gefährlich?

Es gibt einige Irrtümer darüber, ob Propylenglykol gefährlich sei. Oft rühren diese aus der Verbreitung von Halbwissen. So berufen sich manche Menschen beispielsweise auf eine Veröffentlichung des Deutschen Krebsforschungszentrums, die von „möglicherweise krebserregend“ spricht. Hier geht es jedoch um Propylenoxid. Dieses entsteht, wenn Propylenglykol verbrennt – und das ist nur bei Tabakzigaretten der Fall, nicht beim Vapen.

Ebenfalls häufig ist die Aussage, in Liquid sei Frostschutzmittel enthalten. Auch dies verweist auf Propylenglykol, das zum Frostschutz eingesetzt werden kann. Allerdings geht es dabei um technisches Propylenglykol (siehe oben). In einem guten Liquid ist das Propylenglykol lebensmittelecht und somit für den Menschen ungefährlich.

Dennoch sollten alle Dampfer beachten, dass es noch keine Langzeitstudien über verdampftes Propylenglykol und seine Wirkung gibt. Dasselbe gilt für alle anderen Bestandteile des Liquids. Sie sind als Lebensmittelzusätze zugelassen, jedoch ist Essen etwas Anderes als Inhalieren. 

Unverträglichkeit und Allergie gegen Propylenglykol 

Manche Menschen bemerken Symptome wie Husten und gereizte Schleimhäute, wenn sie zu dampfen beginnen. Um herauszufinden, ob eine Unverträglichkeit vorliegt, solltest du diese Beschwerden über einige Zeit hinweg beobachten. 

Grundsätzlich ist es normal, dass Dampf, der Propylenglykol enthält, die Schleimhäute reizt. Das zeigt sich beispielsweise in einem kratzenden Hals und trockenen Augen. Nach einer Weile sollte dein Körper sich daran gewöhnt haben und weniger stark reagieren. Wenn das passiert, bist du nicht allergisch. Unterstütze deinen Körper, indem du ausreichend trinkst und die Fenster öffnest, wenn du in Innenräumen dampfst.

Eine Allergie gegen Propylenglykol zeigt sich mit weiteren Symptomen wie Hautausschlägen und entzündeten, nicht nur gereizten Schleimhäuten. Die Ekzeme oder Pickel können überall auftreten und jucken, die Schleimhäute sind meist in der Nase und dem Mund entzündet. Es empfiehlt sich dann, statt Propylenglykol mehr Glycerin in deinem Liquid zu verwenden und gegebenfalls mit deinem Arzt zu sprechen.